Empfehlung für Bahnleger und Übungsleiter
Mini-OL fußt auf kleinen Räumen und auf kleinen Postenschirmen. Als kleiner Raum gilt der Turnsaal oder ein Haus mit seinen vier Nachbarbauten und deren Gärten. Der Turnsaal hat standardisierte Maße. Er kann von den Übenden selbst gezeichnet werden. Diese Karte nennen wir ein Kroki. Die Postenschirme sind zirka 6 cm hoch und haben als Grundfläche eine gleichseitiges Dreieck (l = 6 cm). Die Seitenwände sind weiß-orange. Für Kontrollzwecke dienen Buntstifte (=> Lösungswort) oder Zahlen (=> Gesamtsumme am Übungsende). Tempomäßig sind Kinder und Anfänger bei dem Mini-OL mit 15 Min./1000m (d.e. 4 km/Std) unterwegs. Die meiste Zeit wird von den Übenden beim Denken (Kartenarbeit) und Entscheiden (richtig oder fehlerhaft) angewandt. Übende sind als 2er-Teams unterwegs. Sie zeichnen bald ihre Übung gelegentlich selbst ab. Der Turnsaal wird zu einer Karte mit 3 Bahnen (Wassmer 1982). Die Kartenarbeit soll mit zwei Mini-OL-Typen eingeführt werden: 1. Obstbaumplantage und 2. asymetrisches Labyrinth: Die Obstbaum-plantage besteht aus 9, 16 oder 25 Bäumen in einem Quadrat – siehe Beispiele A (9 Bäume) bis C (25 Bäume).
Der Übungsleiter ist mit großen Unterschieden bei der Übungszeit konfrontiert. Er muss daher für flotte Läufer und rasche Denker drei bis vier Zusatzübungen bereitstellen und dann einsetzen. Die Übenden räumen ihrer Kontrollposten (1 Team = 1 Kopo) ab.
Die Fläche der Häusergruppen beträgt 150 m x 80 m. Das Außengelände besteht aus 5 Bauwerken und ihrer Umgebung. Es wird in einem Luftbild als Karte vorgelegt. Anhand einer A3-Karte (vergrößern mit 1,41 Prozent) wird für alle das Luftbild (Orthofoto) erklärt. Dazu dient die Vorstellung einer Betrachtung als Vogel (Vogelperspektive). Luftbilder haben in der Regel eine Auflösung von 40 cm; d.h. auch Zebrastreifen und Straßenlaternen sind erkennbar. Die Übung umfasst stets sichere Gelände-Zonen. Die Objekte müssen groß und eindeutig sein. Die Kontrollposten (Kopo) müssen mit dem Postenschirm aus der Anlaufrichtung sichtbar markiert werden.
Beim Mini-OL steht die Bewegung in der Wertigkeit vor der Richtigkeit der Kopo (Kontrollposten). Die Freude über Erfolge soll mit dem Übungsleiter oder anderen Teams geteilt werden. Es gibt hier keine Zeitnehmung Die Übenden sind mit einfachen Übungen wieder aus dem hohen Bewegungsmuster in den Alltag zu bringen. Dabei dienen Teilübungen des Einfrierens (z.B. „der Eisverkäufer“).
Nach dem Abschluss der Übung sammeln die Übenden die Kontrollposten ein und helfen beim Abbau der „Landschaft“ mit. Vereinzelt werden die raschen Denker und schlauen Mädchen als Konstrukteur werken wollen (Jeder 20.te will auch Bahnen „erfinden“). Sie sollen dann Bahnen für die Übungsgruppe aushecken. Das Motto des Mini-OL lautet: Denken – Laufen – Freuen.
Weiterführende Literatur:
Wassmer, Ruedi (1982): OL und Circuit-Training, Broschüre im Eigenverlag
Werner, Richard (2016): Mini-Orientierungslauf, Ein Labyrinth im Schulhof?, Schule und Sportstätte, Jg. 40, Nr. 04/16, S. 20-23
Downloads (9):
- Schatzsuche mit Kroki
- Obstbaumplantage Beispiel A (Dornbirn – 9 Bäume)
- Obstbaumplantage Beispiel B (Thüringen – 16 Bäume)
- Obstbaumplantage Beispiel C (Montafon – 25 Bäume)
- Labyrinth Beispiel, 9 Kontrollposten
- Mini Orientierungslauf – Ein Labyrinth im Schulhof?
- Labyrinth – Bauanleitung
- Labyrinth Obertilliach – Beispiel (Bahn 11-1 und 11-2)
- Labyrinth Obertiliach – Beispiel (Bahn 15-1 und 15-2)
- Labyrinth Obertilliach – Beispiel (Offen)
Richard WERNER, FUN-Team, Österr. Fachverband f. Orientierungslauf (ÖFOL), im Mai 2019
Ein Spitzensportler „fußt“ auf 6 zeitgleich laufenden Breitensportlern