Mit einem Sprintbewerb (1. AC) und einer Mitteldistanz (2. AC) wurde die nationale Ski-O-Saison in der gerade noch ausreichend schneebedeckten Eisenerzer Ramsau am vergangenen Wochenende (14. und 15. Dezember 2024) eingeläutet. Wenn auch dieses Gebiet den österreichischen Ski-O-Begeisterten schon gut bekannt zu sein schien, so zeigte sich in den beiden Bewerben durch die für diese Saison geänderten Spurensymbole ein ganz neues Bild mit teilweise komplexen Herausforderungen, wo Orts- und Loipenkenntnisse damit auch kaum Vorteile brachten. Mit der mutigen Entscheidung – Dank hier insbesondere dem STOLV für die spontane, entschlossene Initiative einige Widerstände überwindend – diese beiden Bewerbe gemäß den neuen Kartenreglement stattfinden zu lassen, war dieses Wochenende auch eine internationale gelungene Premiere, womit Pioniergeist, Flexibilität und Einsatzbereitschaft belohnt wurden.
Im Sprintbewerb (Austria Cup 1) am Samstag, 14.12.2024, waren zum „Eingewöhnen“ von den Ski-O Enthusiast:innen schon durchaus komplexe Orientierungsaufgaben zu bewältigen, die selbst in den Eliteklassen fordernd konnten. Die Kombination von grünen und orangen Spuren verlangte hohe Konzentration, exaktes Kartenlesen und schnelles, richtiges Entscheiden bei hohem Tempo im vorwiegend flachen Gelände. Bei den Damen Elite zeigte Antonia Erhart ein starkes Rennen mit einem souveränen Sieg, während bei den Herren mit Niklas Ochenbauer ein Junior mit der schnellsten Zeit aufzeigte und damit auch die Eliteklasse hinter sich ließ.
Durch den am Sonntag, 15.12. bei der Mitteldistanz (Austria Cup 2 und Steirische Meisterschaft) einsetzenden Schneefall war dieser Wettkampf insbesondere durch die langsameren Spuren neben den orientierungstechnischen Aufgaben physisch sehr fordernd; aufgrund der kurzfristigen Sperre von Teilen des Fixloipennetzes wurden auch östliche Gebietsteile verwendet, die ausreichend „verspurt“ waren und skitechnisch und konditionell einiges abverlangten. In den Tageswertungen konnten sich die Sieger:innen des Vortages auch hier klar durchsetzen; Antonia Erhart holte sich damit neben dem Tagessieg bei den Damen auch den Titel als steirische Meisterin, während Junior Niklas Ochenbauer in Abwesenheit der Nationalkaderathleten mit klarem Abstand die schnellste Zeit auf der Elitebahn laufen konnte und mit seiner Leistung ein Versprechen für die Zukunft abgab.
Abschließend seien die Leistungen des Organisationsteams besonders hervorzuheben, das in den Tagen vor dem AC-Wochenende einige unerwartbare Herausforderungen (z.B. mehrmalige Bahnplanung wegen der Gebietseinschränkungen) zu bewältigen hatte und diese mit viel Einsatz, Teamgeist und Fokus hervorragend meistern konnte. Für eine solche Premiere kann nicht Perfektion auf allen Ebenen erwartet werden, die wahrgenommene Zufriedenheit der Teilnehmer:innen und das besondere Lob auch der Nationalkaderathleten für diese gelungenen Wettwerbe entschädigt das Organisationsteam für den umfänglichen Einsatz und den Mut, neue Wege zu gehen und damit den Ski-O in Österreich gesamthaft weiterzuentwickeln. Wie die Bewerbe gezeigt haben, eröffnen die neuen Spurensymbole die Möglichkeit, selbst gut bekannte Gebiete effektiv für hochklassige Bewerbe zu nutzen.
Spartenreferent Josef Zapletal hält fest: „Es wird noch etwas Zeit und Ideen bzw. Versuche unterschiedlicher Bahnleger und Organisatoren benötigen, bis die Balance zwischen der Herausforderung für die Wettkämpfer:innen und dem Organisationsaufwand für Markierung und Überwachung im Terrain gefunden wird. In jedem Fall wurde schon diesmal gezeigt, dass die Wettkämpfe herausfordernder und interessanter geworden sind.“
Stimme der Athlet:innen:
Antonia Erhart: „Auch wenn ich in der Eisenerzer Ramsau jede Loipe schon zig-mal gelaufen bin, so waren beide Bewerbe für mich sowohl orientierungstechnisch durch die neuen Spurensymbole und Regelungen herausfordernd; es wurde durch die gelungene Umsetzung ein neuer Level erreicht, den man sich für nationale Wettkämpfe auch wünscht. Es hat Spaß gemacht und danke an die Organisation für diese super Wettkämpfe!“
Tobias Habenicht (Athletenvertreter):
„Was technisch aus dem Gebiet gemacht wurde, ist beeindruckend. Es ist großartig, wie die neuen Regelungen umgesetzt wurden, vor allem sehr schnell. Die orangen Loipenmarkierungen waren durch die Fähnchen deutlich erkennbar und wichtig; Spurqualität war sehr gut. Die Bahnlegung war ausgezeichnet und technisch wie physisch fordernd.“
Fotos: Jörg Bürger
Zu sehen sind:
Die Sieger der Elitebahnen an beiden Tagen: Antonia Erhart, Niklas Ochenbauer
Mitteldistanz: Antonia Erhart beim Start bei tiefwinterlichen Bedingungen
Niklas Ochenbauer auf dem Weg zum Sieg beim AC2
17. Dezember 2024