Ein geradezu fulminantes Comeback nach dem schwachen Abschneiden der österreichischen Herren am Donnerstag brachte die schwierige Langdistanz am Samstag, 14. September 2024 mit dem Ziel beim „Shumen monument“, einer riesigen Betonskulptur aus der kommunistischen „Blütezeit“ Bulgariens, die heute allerdings ganz klar im Schatten des „Medaillensatz – Trios“ Andreas Waldmann (Elite-Silber), Hannes Hnilica und Lukas Wieser (Junioren-Gold und – Bronze) verblasste.
Erste WM – Einzelmedaille
Andreas holte endlich die langersehnte WM–Einzelmedaille in dem physisch äußerst harten Rennen. Unantastbar war – wie schon bei der EM in Polen – nur der tschechische Weltcupführende Vojtech Ludvik. Andreas machte auf den langen Anstiegen Sekunde um Sekunde auf die Verfolger gut, selbst eine nicht optimale Routenwahl gegen Ende des Wettkampfes konnte die Silbermedaille nicht verhindern. Als Zusatzbelohnung gelang durch diesen Podestplatz sogar der Sprung auf den dritten Weltcup–Gesamtrang.
Dritter auf der Langdistanz wurde der Däne Morten Oernhagen.
Eine ebenso ausgezeichnete Leistung brachte Georg Koffler mit dem 17. Platz ins Ziel. Nach den letzten beiden unglücklichen „MPs“ ein toller Top 20 Platz in dem starken Starterfeld und der tolle 5. Gesamtrang im U23-Weltcup.
Bernhard Kogler fuhr zum dritten Mal in dieser Woche in die Punkteränge (Platz 33) und somit zu seiner bislang besten WM – Bilanz insgesamt.
Tobias Breitschädel rammte sich leider einen Nagel in den Reifen und musste aufgeben, Martin Illig war krankheitsbedingt nicht am Start und muss leider auch auf die morgige Staffel verzichten.
„Verkehrte Welt“ für Jana Hnilica
Nach der Enttäuschung beim Sprint, ihrer traditionell stärksten Disziplin, konnte die Wienerin bei allen anderen Bewerben ihr Potential voll ausschöpfen. Im zweiten Elitejahr fehlen auf die stärksten Damen sicher noch einige Trainingskilometer, aber orientierungstechnisch kann Jana auf eine geradezu perfekte Woche zurückblicken. Als Belohnung winkt der 4. Platz im U23 – Weltcup und ein Top 15-Platz in der Elite.
Feiertag für die Junioren
„Hau alles rein, was du hast, beim allerletzten Juniorenrennen geht was…“ – so lautete die hochwissenschaftlich geprüfte Vorgabe des Trainerteams an Lukas Wieser…
…und er hielt sich daran: Luki setzte seine Fuß-OL Routine beim heutigen Wettkampf mit vielen langen, kniffligen Routenwahlen punktgenau zum richtigen Zeitpunkt fehlerfrei um. Zahlreiche, physisch wohl stärkere Konkurrenten hatten dem Orientierungsvermögen des jungen Niederösterreichers nichts entgegenzusetzen, „außerdem waren meine Beine heute extrem gut“, resumierte Lukas im Ziel. Die erste internationale Medaille war die langersehnte, kaum mehr erwartete Belohnung. Geschlagen wurde Lukas nur von dem französischen Sieger des Massenstarts, Augustin Leclere und vom überragenden Junior des heurigen Jahres, Hannes Hnilica, der seine „Juniorenkarriere“ beim allerletzten Rennen mit Gold krönte. Der Wiener konnte somit bei 7 internationalen Starts bei EM und WM 4 Gold- und 2 Silbermedaillen holen. Eine unglaubliche Konstanz und die wohl schnellsten Beine im Starterfeld machen schon jetzt Freude auf die nächste Saison.
Staffelfinale mit Außenseiterchancen
Heute, Sonntag, folgt die Staffel mit großen Erwartungen für das Team Austria. Wir hoffen, dass wir Husten und Schnupfen, die im Team gerade um sich greifen, in den Griff bekommen und die traditionell starken Staffelnationen (Tschechien, Finnland, Frankreich, Italien, Litauen) fordern können. Mitfiebern und Daumen halten!
15. September 2024