Ein erfreulicher Start gelang dem Team Austria in die MTBO – WM – Woche im historischen Pliska. Die sternförmige Siedlung im Nordosten des Landes war nicht nur die erste Reichshauptstadt Bulgariens (680 – 893), sondern auch am Dienstag, 10. September 2024, Gastgeberin des ersten Bewerbes der diesjährigen MTBO – WM.
Der Sprint hatte eher den Charakter einer kurzen Mitteldistanz mit ungewöhnlich langen Routenwahlen und wenig Posten, zusätzlich wurden unpassierbare, künstliche Barrieren – ähnlich wie beim Fuß–OL–Sprint – verwendet, um die Schwierigkeit zu steigern.
Hannes Hnilica startete recht gut ins Rennen und konnte beim 9. Posten sogar die Führung übernehmen. Etwas irritiert von dem ungewohnten Format unterliefen dem Wiener Heeressportler jedoch einige kleine Konzentrationsfehler, die ihn letztendlich die vierte Goldmedaille in diesem Jahr kosteten. Geschlagen nur von seinem finnischen Dauerrivalen Emil Koskinen, freute sich Hannes dennoch über sein WM–Silber.
Ein weiterer Top–Ten Platz für Andreas Waldmann, der zur Halbzeit des Rennens sogar auf dem dritten Platz lag, bestätigte dessen starke physische Form. Da seine stärksten Disziplinen erst kommen, sind die Spannung und Erwartung dementsprechend groß.
Etwas unglücklich startete Georg Koffler ins Rennen: „Ich habe gleich zum ersten Posten einen Riesenfehler gemacht (Platz 61) und mich dann mit viel Konzentration zurück in den Wettkampf gekämpft. Leider war aber die Chance auf einen Spitzenplatz vergeben.“ Unter diesen Umständen ist der 27. Platz mit einem Rückstand von nur 2:34 Minuten beachtenswert.
Sehr „happy“ war Bernhard Kogler. Mit Platz 36 und Weltcuppunkten im Gepäck freut sich der Kufsteiner schon auf die längeren Strecken.
Tobias Breitschädel unterlief gleich zum zweiten Posten ein größerer Fehler, danach fuhr der Routinier ein solides Rennen zum 44. Gesamtrang, ganz zufrieden war er dennoch nicht. Seine stärkste Disziplin, die Mitteldistanz, folgt am Donnerstag.
Den Defektteufel im Gepäck hatte Martin Illig. Ein Kettenriss zwang den Sprintstaatsmeister des Vorjahres zu einer längeren Reparaturpause im ersten Drittel des Rennens. Bestzeiten auf den letzten beiden Teilstrecken zeigen das Potential des jungen Niederösterreichers.
Jana Hnilica, die amtierende U23-Weltmeisterin im Sprint, haderte etwas mit der geringen Postenanzahl. Sie konnte ihre technische Stärke nie ausspielen und wurde nach einem Fehler zu Beginn in dem Highspeedrennen mit 3 Minuten Rückstand 26.
Mit einem Riesennagel im Reifen musste Lukas Wieser bei den Junioren den Wettkampf leider schon beim 3. Posten beenden. Schade für den Heeresathleten aus Niederösterreich, war dieser Sprint für ihn als Fuß–OL–Spezialisten geradezu maßgeschneidert.
Morgen, Mittwoch, gibt es die nächste Chance auf die österreichische Bundeshymne!
Daumen halten!
Bahndaten Massenstart
MASS START | MEN | WOMEN | M20 | Â W20 |
Length (km) | 30,8 | Â 27,5 | 27,0 | 21,4 |
Total climb (metres) | 400 | 370 | 335 | 250 |
Controls | 24 | 24 | Â 21 | 20 |
Winning times | 75-85 minutes | 75-85 minutes | 60-68 minutes | 60-68 minutes |
Startzeiten:
Damen Elite: 10:00
Damen 20: 10:10
Herren Elite: 10:30
Herren 20: 10:40
Für Österreich am Start:
Andreas Waldmann, Georg Koffler, Martin Illig, Tobias Breitschädel, Bernhard Kogler, Jana Hnilica, Lukas Wieser, Hannes Hnilica
10. September 2024