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WOC: „Der absolute Ausreißer nach oben hat gefehlt“

WOC KO-Sprint
WOC KO-Sprint

Die Sprint-Weltmeisterschaft im Orientierungslauf 2024 in Edinburgh ist vorbei und es ist Zeit für ein Resümee: Was sagen Nationaltrainer Radek Novotný und Bundesheer-Kadertrainer Martin Binder zur Performance der österreichischen Teammitglieder?

„Wir sind zufrieden und happy“, sagt Martin Binder stellvertretend für das Trainer-Duo. „Im Vergleich mit anderen Nationen, die sich auf einem ähnlichen Leistungsniveau befinden, haben es unsere Athlet:innen geschafft, meist gut zu performen und kaum Fehler zu machen.“

Die österreichischen Top-Orientierungsläufer:innen konnten das Trainierte gut abrufen. „Unsere Baseline ist auf einem ansprechenden Niveau. Von dieser aus lassen sich bemerkenswerte Resultate erzielen“, sagte Martin Binder.

Der absolute Ausreißer nach oben habe leider diesmal gefehlt. Bis auf das Ergebnis in der Sprint Staffel gab es durchwegs Potential für noch bessere Resultate: „Da wäre noch mehr möglich gewesen“, schätzt Martin Binder das Potenzial hoch ein.

Anna Simkovics verpasste in den beiden Qualifikationsläufen (für den Einzelsprint und den Knockout-Sprint) den Aufstieg ins Finale nur knapp. „Nach kurzer Enttäuschung, wenn man das Finale knapp nicht erreicht, konnte Anna bald wieder lächeln, weil sie das Optimum aus den Läufen herausgeholt hat“, lobt Martin Binder die Wienerin.

Am besten komme die aktuelle Performance des Teams im 8. Platz bei der Sprint Mixed Staffel zum Ausdruck: „Da waren einzelne Leistungen wirklich sehr gut“, freut sich Martin Binder. Vielleicht hätte man noch um 40 bis 50 Sekunden schneller sein können, das hätte aber diesmal keine bessere Platzierung gebracht. Und dass das rot-weiß-rote Staffelteam souverän vor den Spanier:innen lag, das erfüllt die Trainer jedenfalls mit Stolz.

„Das Einstellen der Top-Platzierung von Estland im Jahr 2017 ist sehr hoch einzustufen“, freut sich Martin Binder einmal mehr über den 8. Platz des Sprintstaffel-Teams.

Positiv ist auch zu bemerken, dass es seit dem Ende der vorigen Saison merklich positive Entwicklungen in punkto läuferischem Vermögen gibt. Den Grundstein für diese Leistungssteigerung legte sicher auch das Trainingslager in Kenya, wo es gelang, die richtigen Akzente zu setzen und die Athlet:innen zu hoher Performance zu inspirieren.

Anna Gröll etwa hat davon sichtlich profitiert. „Es war ja ihre erste WM-Teilnahme und sie hat richtig cool agiert. Sie hat immer dort, wo es ganz besonders darauf ankam, technisch sauber orientiert, und konnte sich darauf verlassen, dass sie schnell genug ist.“

Mathias Peter zeigte ebenfalls, was er drauf hat. „Er konnte beim Knockout-Sprint richtig gut attackieren.“ Wie auch Jannis Bonek passierte ihm jedoch kurz vor dem Ziel ein ärgerlicher Fehler. „Mit ein bisschen mehr Glück wäre Mathias ins Halbfinale und Jannis ins Finale gekommen…“, stellt der Trainer fest.

Jetzt steht der Kompass auf Richtung Osten

Jetzt geht der Blick schon wieder nach vorne bzw. nach Osten, zu den European Orienteering Championships, die von 16. bis 20. August 2024 in Ungarn stattfinden. Die Nähe zu Österreich lädt diesmal besonders dazu ein, die heimischen Athletinnen und Athleten persönlich und vor Ort anzufeuern.

„Es wird jedenfalls wettermäßig ein krasser Wechsel: In Schottland herrschten angenehme Temperaturen, nachts konnte man gut schlafen. Das wird in Ungarn jedenfalls eine Riesenherausforderung – während des Wettkampfs und bei der Regeneration“, spricht Martin Binder die zu erwartende Hitze in der pannonischen Tiefebene an.

Acht Herren und vier Damen werden an der EM teilnehmen, sie freuen sich bereits auf die Waldläufe.

Anreise ist am 14. August.

Team Austria bei der Europameisterschaft 2024

Damen

Anika Gassner (Mittel, Lang)
Jasmina Gassner (Mittel, Lang)
Carina Polzer (Mittel, Lang)
Johanna Trummer (Mittel, Lang)

Reserve für Staffel (zu Hause): Anna Nilsson Simkovics

Herren

Jannis Bonek (Mittel, Lang)
Georg Gröll (Mittel)
Matthias Gröll (Lang)
Leo Holper (Lang)
Nicolas Kastner (Mittel, Lang)
Lukas Novak (Mittel, Lang)
Mathias Peter (Mittel, Lang)
Matthias Reiner (Mittel)

Ylvi Kastner und Anna Gröll sind in Ungarn nicht dabei, weil sie beide bei den World University Orienteering Championships starten werden, die von 1. bis 5. August 2024 in Bulgarien stattfinden.

Das EM-Team wird Anfang August noch an einem Trainingslager in Ungarn teilnehmen. „Wir nützen – wie schon bei den Trainingslagern in Schottland – die Kooperation mit anderen Nationen“, erklärt Martin Binder.

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Fotos WOC: Kristina Lindgren, IOF, Robert Lines

 

in OL Leistungssport

20. Juli 2024

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