…that one day every valley shall be exalted, every hill and mountain shall be made low, the rough places will be made plain, and the crooked places will be made straight…
Jeder kennt diese Rede, aber die wenigsten wissen, dass sie so (oder so ähnlich) im Jahr 2014 von Andreas Waldmann im polnischen Bialystok geträumt wurde. Und so schließt sich ein Kreis: dem ersten Weltmeistertitel von Andreas – damals in seinem letzten Juniorenrennen (zugleich mein erster Erfolg als ÖFOL-Trainer) – folgte eine 10-jährige Erfolgsstory mit vielen Diplomen und Weltcuperfolgen, aber zugleich das ungeduldige Warten auf die lang ersehnte und längst verdiente Einzelmedaille für den bärenstarken Wiener. Ausgerechnet in Polen und wieder bei der Langdistanz war es am 31. Mai 2024 endlich soweit!
Andreas absolvierte die 47 extrem anstrengenden Sandkilometer in eindrucksvoller Manier und machte dabei kaum Fehler. Unschlagbar war an diesem Tag nur der vielfache tschechische Medaillengewinner Vojtech Ludvik, der trotz eines größeren Routenwahlfehlers gegen Ende des Rennens mit deutlichem Vorsprung den EM–Titel holte. Dritter wurde der Sieger des Sprintbewerbes, der Finne Samuel Pokala.
Beeindruckend war wieder das Auftreten von Hannes Hnilica. Nach dem schweren Sturz im Ziel beim Sprint am Vortag war es fraglich, ob die Beine und der Kopf frei genug sein würden, um an die Performance des Vortages anschließen zu können, aber Hannes schaffte es mit unglaublichem Willen, den Finnen Eemil Koskinen, der ihn im Vorjahr um 5 Sekunden geschlagen hatte, auf Distanz zu halten. In einem wahren Krimi, der sich über das gesamte eineinhalbstündige Rennen erstreckte, entschieden diesmal letztlich 14 Sekunden für den frischgebackenen Junioren-Doppeleuropameister.
Im Jubel um die beiden ÖFOL- Top-Athleten, die sich schon die ganze Saison über gegenseitig zu Höchstleistungen treiben, darf man keinesfalls die anderen starken Ergebnisse übersehen.
Der amtierende U23–Vizeweltmeister Georg Koffler war trotz einer mehr als soliden Vorstellung nicht ganz zufrieden mit seiner Platzierung. Die Dichte ist aber mittlerweile so groß, dass nur ein paar kleine Routenwahlfehler zwischen einem Diplom und einem Top 30–Platz liegen. Der 28. Rang ist in diesem Starterfeld für den jungen Kärntner aber nur ein Zwischenschritt zu noch besseren Ergebnissen in der Elite.
Tobias Breitschädel war nach einem heftigen Zusammenstoß mit einem jungen Franzosen froh, halbwegs unversehrt ins Ziel gekommen zu sein. Unter diesem Aspekt war das Ergebnis (41. unter 63 Startern) nicht mehr so (ge)wichtig.
Martin Illig fühlte sich nicht ganz fit und beendete das Rennen nach der ersten Schleife, um sich ebenso wie Jana Hnilica auf die Mitteldistanz am Samstag zu konzentrieren.
Linus Dobler (H17) kommt auch immer besser in Schwung. Der Neusiedler durfte sich heute als 19. unter 31 Gestarteten über seine gute Leistung freuen.
Ebenso vor den Vorhang gehören die weitestgehend „unsichtbaren Mütter des Erfolges“:
Lea Hnilica leistet als Physiotherapeutin beim Durchkneten der Oberschenkel, die ungefähr doppelt so breit wie sie als Ganzes sind, Schwerarbeit. Die Erfolge zeigen aber, dass sich die „goldenen Hände“ bewähren.
Unermüdlich als Sekretärin, „booking.com – Queen“, Köchin und Spezialistin für „eh alles“ ist auch Sonja Hnilica mittlerweile ein unverzichtbarer Teil des Teams.
Morgen folgt die Mitteldistanz, am Sonntag die Mixed–Staffel.
Programm Samstag, 1. Juni 2024:
09:00 First start
09:30 Web-TV start
12:10 Web-TV end
13:30 Flower ceremony
Alle Infos: https://orienteering.sport/event/cx80-world-cup-in-mtb-orienteering-round-1/middle/
Fotos: Jana und Lea Hnilica
1. Juni 2024